Vom Adlernest zum Anti-Atlas

Ich weiss ich weiss… der nächste Sprung ist gross. Aber gerade notwendig. Neben all dem Erlebten und auch den Videos bleibt kaum Zeit, die Blogposts zu machen. Ich will mich da bessern. Und aktueller bleiben. Deshalb hier ein kleiner Kompromiss: Die zukünftigen Posts werden wieder aktueller, die nächsten hier werden dafür lang und eine Zusammenfassung der letzten Monate in Marokko.

Nach Weihnachten sind wir weiter in den Süden, um das Nid d‘aigle zu erreichen. Dazwischen gab es den ersten Stopp bei einem Mechaniker. Das Getriebe konnte dieser nicht ersetzen, dafür aber zu mindest den Tank von seinem Rost befreien.

Nid d‘aigle:

Am Gleitschirm-Hotspot angekommen lernten wir gleich eine andere Schweizer Familie kennen, die das ganze Jahr in ihrem Wohnmobil wohnen und jeweils das halbe Jahr ausserhalb der Schweiz verbringen. Ausserdem fliegen sie auch. Wir haben hier fast 11 Tage verbracht. Anfangs lief das soaren nicht so gut, weil der Wind immer zu schwach war. Aber mit genug Zeit und Geduld kamen dann die guten Tage, an denen wir stundenlang in der Luft sein konnten. Wir lernten andere, marokkanische Piloten kennen, die uns immer wieder halfen und Tipps gaben. Ausserdem gab es einen verrückten Esel, der uns immer wieder zum Frühstück besuchen kam.

Schwierig waren für mich nur die Landungen. Einmal endete diese im Kaktusfeld und einmal leider mit einem verstauchten Knöchel. Das war natürlich auf der einen Seite schmerzhaft, auf der anderen Seite hiess es aber auch, dass ich hier nichts mehr tun kann, denn neben dem Fliegen ist um das Nid d‘aigle eigentlich nichts.

Anti-Atlas:

Wir machten uns also weiter auf unseren Weg durch Marokkos Landschaften. Von Olivier hatten wir viele Tipps bekommen und erkundeten nun den Anti-Atlas, das Gebirge im Süden des Landes. Frei stehen war hier unglaublich leicht und jeder Platz atemberaubend schön (wenn man endlich lernt den Müll, der leider überall liegt, zu ignorieren und sich darauf einstellen kann, dass die Marokkaner oft vorbeikommen und ein bisschen quatschen wollen).

Wir besuchten den Suq in Tiznit und die kleine Medina, wir verbrachten meinen Geburtstag und ein paar Tage mehr, bei den blauen Steinen in Tafraoute – eine Gegend die wir fast ausschliesslich für uns hatten. Wir schliefen unter Palmen im Tal Ait Mansour und pflückten Datteln. Dort wurden wir auch von einem Dorfbewohner zu Suppe und Tee in sein Berghaus eingeladen und spazierten durch die vom Vollmond erhellte Nacht. Der Anti-Atlas ist unglaublich schön. Es wirkte alles sehr ruhig, zum Teil auch sehr karg und man hatte das Gefühl sich auf dem Mars zu befinden. Gleichzeitig waren die Gesteine in allen möglichen Farben vorhanden – und ich spreche jetzt nicht von den von Menschen angemalten 😉 und sie wirkten wie abgeschliffen und aufeinander gestapelt, sehr fragil und dennoch überraschend stabil (ja, wir gestehen, wir haben mal versucht ein paar umzuschubsen… keine Chance)

Aber leider wurde das Getriebe auch immer schlechter. Langsam machte es beim Schalten Geräusche im 4ten und im 2ten Gang, was das Fahren immer schwieriger werden liess. Anstatt also weiterzuziehen und die heissen Quellen um Guelmim zu suchen, fuhren wir zurück in eine Werkstatt in Tiznit. Dort hatten wir kurz Hoffnung, das passende Ersatzgetriebe zu finden die löste sich aber schnell wieder in Luft auf. Ein paar Tage blieben wir dann nochmal im Nid d‘aigle und am Atlantik, und fuhren dann weiter Richtung Marrakesh.

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